Das Obere Monferrato
Im
Alto Monferrato, einer Hügel und Gebirgslandschaft an der Grenze zwischen
Piemont und Ligurien, hat die Geschichte ihre Spuren hinterlassen. Das Obere Monferrato besteht aus drei geographischen Gebieten mit
unterschiedlicher Umgebung, Wirtschaftsform und Kultur. Im Westen liegt
das Gebiet von Acqui. Die vielen Moscato und Brachetto Weinberge, die
traditionsreiche Käseproduktion und
viele historische Städte mit rödmischem
und barockem Einfluss charakterisieren es. Im Zentrum trifft man das
Ovada-Gebiet mit seinen hohen Hügeln,
den zahlreichen mittelalterlichen Schloessern, seinen Dolcetto-und
Barbera-Weinbergen und den Kastanien-waeldern in der Nähe
der Berge.
Im Osten liegt das Gebiet von Novi und Gavi. Es ist eine viel sanftere Hügellandschaft.
Eine starke Präsens des
Zuckerwarengewerbes und die Gavi-Weinberge machen dieses Gebiet einmalig.
Es gibt zahlreiche Zufahrtswege zum Oberen Monferrat:
Am zentralsten ist die Mautstelle von Ovada auf der Autobahn
Voltri-Simplon. Auch die Autobahnmautstellen von Novi Ligure, von
Alessandria-Süd und von Serravalle (Mailand-Genua)
liegen günstig.
Die wichtigsten Staatsstrassen, die zum Oberen Monferrato führen
sind: die Strasse, die von Nizza Monferrato nach Alice Bel Colle aufsteigt;
die Strasse, die Nizza Monferrato mit der Staatsstrasse Alessandria-
Savona verbindet; die Strassen, die von Alessandria nach Acqui Terme,
Ovada oder Novi Ligure führen; die
Strassen, die von Genua oder Savona nach Acqui Terme oder Ovada aufsteigen.
Alessandria und Novi Ligure haben wichtige Bahnhöfe.
Die Weinbergen und die Landschaft
Die Weinberge prägen die ganze Landschaft des Monferrato. Sie gehören zur
Tradition und sind lebenswichtig für die Wirtschaft der Einwohner. Die
Weinherstellung des Alto Monferrato ist eine der vollendetsten Italiens.
Sie bietet zwei bekannte Weißweine: der Gavi mit kontrollierter und
garantierter Ursprungsbezeichnung (docg) und der Cortese Alto Monferrato
mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (doc). Beide werden als Aperitiv
oder zu den Vorspeisen getrunken.
Für die Haupgänge sind die Rotweine Dolcetto d'Acqui, Dolcetto d'Ovada,
Freisa, Barbera d'Asti oder Barbera del Monferrato empfohlen, alle mit
kontrollierter Ursprungsbezeichnung. Die Dessertweine Moscato oder
Brachetto schließen das Mahl ab.
Aus den Rebsorten Dolcetto und Cortese werden der Dolcetto d'Acqui (doc)
und der Cortese Alto Monferrato hergestellt. Was den Moscato d'Asti und
den Asti Spumante angeht, ist diese Gegend eines der testen Anbaugebiete.
Nicht zu vergessen ist der Brachetto d'Asti (docg), im Gebiet um Acqui
geboren, und ausschließlich hier hergestellt.
Willkommen und Gastronomie die
Feinschmeckerei
Ein Gebiet zeigt sich
von seiner typischen Seite, wie es seine Gäste auch kulinarisch
zufriedenstellt. Im Fall des Oberen Monferrato liegen Imagepflege und das
Wohlbefinden der Gäste nicht nur bei den ausgesuchtesten Restaurants mit
eigener Geschichte und Tradition, sondern auch bei einem breiten
Restaurationsangebot in der anmutigen Landschaft. Der rustikale
Mittagstisch für Touristen auf dem Land unterliegt jedenfalls dem gleichen
einfachen und freundlichen Geschmack, der zum Zusammensein und zum
Wohlgefallen am Wein einlädt. Dieses Wohlgefühl gibt den ersten Anstoß.
Das Obere Monferrato verdankt seine gastronomische
Tradition zum Teil dem genuesischen Einfluß vor allem bei Vorspeisen und
ersten Gängen, und insbesondere bei Süßspeisen und Gebäck. Im Gebiet um
Acqui bis hin zu Novi Ligure, vorbei an den Schlössern um Ovada ist die
Focaccia (gewürzter Brotfladen, der zum Essen, aber auch zwischendurch
gereicht wird) bekannt.
Das Konditoreigewerbe stellt vorwiegend Amaretti nach verschiedenen
Rezepten her. Diese unterscheiden sich von Gegend zu Gegend durch ihre
Zutaten und Backtechniken. Der Süßwarensektor spielt also eine wichtige
Rolle nicht nur im Gebiet von Novi Ligure. Dort allerdings sind die
Produkte noch untypischer: Kekse, Bonbons, Torrone (Nougat).
In den Ortschaften des Oberen Monferrato blüht die traditionelle
Herstellung der Süßwaren von langer Haltbarkeit. Sicherlich ist es
reizvoller, sie frisch an Ort und Stelle zu kosten, wenn sie aus dem
Backofen geholt werden.
Die Tradition der Naturprodukte ist auch sehr groß: Pilze, Trüffel und
Kastanien. Die unterirdischen Pilze (die Trüffel) sind fast ausschließlich
in frischem Zustand in der Saison (von September bis Januar) zum Verzehr
geeignet. Nur in geringer Menge werden sie zur Aromatisierung anderer vor
allem in Öl konservierten Produkten bestimmt. Die anderen Pilze werden
dagegen trocken oder in Öl konserviert. Auch die Kastanien werden
getrocknet für die Zubereitung von Torten und typischen Gerichten wie
Polenta oder Wild.
Sowohl die Rinder als auch die Schweinezucht waren seit jeher typisch für
dieses Gebiet; unter den Wurstsorten ist "filetto baciato", eine
luftgetrocknete Wurst mit eingearbeitetem rohen Schinken, urspünglich aus
Ponzone, am bekanntesten. Sie ermöglichen in der "Comunità Montana" (Gebirgsgemeinschaft)
um Acqui die Herstellung eines Käses dop (geschützter Herkunft), des
"Robiola di Roccaverano". Dieser Käse ist selten und kostbar.
CAPANNE DI MARCAROLO - Naturpark
Die große Hochebene Marcarolo liegt im Berggebiet des
ligurisch-piemontesischen Apennin, das vom Monte Tobbio beherrscht wird.
Die Besonderheit dieses Gebiets ist sein geographischer Standort (durchschnittlich
10 Kilometer vom Golf von Genua entfernt), der seine extreme klimatische
Vielseitigkeit bestimmt. Das Gebiet ist vorwiegend von Gräsern und
Sträuchern bewachsen mit häufigen Mikro-Torflagern, die vor allem wegen
der Anpassung botanischer Arten und Pflanzenvorkommen eiszeitlicher
Herkunft interessant sind (Aster alpinus, Genista radiata).
Am nördlichen Parkrand sind noch Spuren der alten Kastanienkulturen zu
sehen. Außerdem findet man Eichen, Buchen, Ebereschen, Felsenbirne und -
durch künstliche Aufforstung - Strandkiefern. Im Laufe der Jahrhunderte
hat das Eingreifen des Menschen die Landschaft tiefgreifend verändert: große
Flächen wurden abgeholzt, um den Werften der Seerepublik Genua Holz zu
liefern; andere wurden für zum Weiden und zum Ackerbau genutzt.
Die Gedenkstätte Sacrario dei Martiri della Benedicta erinnert an das
tragische Blutbad unter Partisanen, das 1944 von Faschisten begangen wurde.
Bei der Fauna wird auf Rehe und Wildschweine hingewiesen, häufig werden
Mäusebussard, Turmfalke, Habicht und Schlangenadler gesichtet.
TORRENTE ORBA - Teilnaturschutzgebiet
Das Schutzgebiet umfasst zwei getrennte Flussabschnitte: im ersten
wurde früher Kies ausgebaggert, er ist aber heute vollständig
renaturalisiert und durch kleine stehende Gewässer mit reicher
Sumpfvegetation und hochstämmigen Bäumen geprägt.
Der zweite Abschnitt liegt weiter abwärts zwischen den Hauptdeichen und
umfasst einen Teil des Hochwasserbetts mit natürlichen und bebauten
Flächen. Die Vegetation ist vielfältig und diversifiziert: Büsche, Weiden
und Pappeln nehmen den Randstreifen des Flussbettes ein, während in den
höheren, trockenen Gebieten Kornfelder mit kleinen Wäldern abwechseln.
Vor über tausend Jahren lag an den Hängen des Wildbachs der berühmte Selva
d'Orba, ein ausgedehntes Waldgebiet, das im Laufe der Zeit durch die
ackerbauliche Tätigkeit der Zisterziensermönche und den Holzbedarf für den
Schiffbau der Republik Genua erheblich abgeholzt wurde.
Die Fauna ist typisch für das Flussambiente: unter den Säugetieren kommen
Fuchs, Dachs, Steinmarder, Hase und Wildschwein vor, das von den letzten
Ausläufern des Apennin stammt. In den Waldzonen versammeln sich zur
Brutzeit Hunderte von Nachtreihern und Seidenreihern.
Auch Gartenbaumläufer, Bunt- und Kleinspecht leben hier. Die kurzen
Sandterrassen des Hochwasserbetts bieten günstige Nistplätze für
Bienenfresser und Uferschwalben.
* Der Zugang zum Schutzgebiet wird von der Verwaltung reglementiert und
ist in jedem Fall in der Brutzeit der Nachtreiher verboten
Die Fahrrouten
Dieses Gebiet Schauplatz ist Heute einer Pionierleistung, einer
Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, auf qualitativen,
ausgewählten Tourismus zu setzen, der den Verlockungen des Gaumens folgt.
In diesem Programm arbeiten Ämter und Geschäftsleute eng zusammen, die
verschiedenen Produktionsbereiche und das Hotel- und Gaststättengewerbe
werden miteinbezogen.
Ein gut funktionierendes Modell der Zusammenarbeit, das im Rahmen einer "herbeigeführten"
Wirtschaft 1999 erste Ergebnisse zeigt. Die Bürgermeister sind die
Hauptpersonen und begeisterte Befürworter dieser Initiative.
Schliesslich fanden sich 58 Gemeinden und 2 Landschaftsverbände zu einer
Gruppe zusammen, die in anderen Gebieten noch ihresgleichen sucht. Das
Projekt wurde mehrmals überarbeitet, Versammlungen und Arbeitsgruppen
trugen zu einer originellen Skizze und einem Prozess der Angliederung bei,
die die wesentliche Grundlage für die Verwaltung der Weinstrasse
darstellen. Von der Strasse hinaus aufs Land: die Weinstrasse ist das
Instrument, mit dessen Hilfe in Zusammenarbeit mit dem Hotel- und
Gaststättengewerbe Erzeuger und Verbraucher einander näher gebracht und zu
Freunden werden. Das eigentliche Ziel besteht darin, unserem Gebiet, das
über so viele Werte verfügt, jedoch kaum bekannt ist, Leben zu verleihen,
es zu schützen und zu entwickeln. Es ist die erste, moderne Weinstrasse in
Piemont, die wie ein Unternehmen im allgemeinen Interesse mit all seinen
Verpflichtungen, Kontrollen, Veranstaltungen und im Geiste der
Gastfreundschaft konzipiert und verwaltet wird.
Aromatisch Fahrroute 1
In diesem Gebiet wird der Rebenanbau besonders intensiv betrieben und es
werden zwei namhafte Weine erzeugt, der Moscato d'Asti und der Brachetto
d'Acqui, beide mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung.
Die Fahrroute verläuft im Kreis über Acqui, einem Thermalkurort
römischen Ursprungs, in dem eine regionale Weinhandlung (im Palazzo
Robellini, gegenüber dem Rathaus) ihren Sitz hat, die auf die hiesigen
Weinsorten spezialisiert ist. Im Norden ist die Abtei Sezzadio zu
erwähnen, während Alice Bel Colle und Ricaldone die Ortschaften sind, in
denen sich der Weinanbau intensiv in der Landschaft widerspiegelt.
Ausserordentlich sehen-swert ist auch der historische Stadtkern von
Caisson. Stark vom Weinanbau geprägt ist das Städtchen Strevi. das heim
Moscato auf eine historische Tradition zurückblicken kann.
Käse Fahrroute 2
Das Produktionsgebiet für Käse, insbesondere für den Weichkäse mit der
Bezeichnung Robiola di Roccaverano, liegt im Landschaftsverband von
Acqui. Die empfohlene Fahrroute beginnt daher in Terzo d'Acqui und führt
dann, nachdem Bistagno, Ponti und Denice durchfahren wurden, nach Spigno
und Merana. Die Strecke verläuft in der Talebene und wenn man von Spigno
nach Pareto hinauffährt, erreicht man (auf einer Strecke mit besonders
schmier Aussicht) Montechiaro d'Acqui. Castelletto d'Erro und
schliesslich Terzo, um wieder an den Ausgangspunkt zurückzukehren.
In diesem Gebiet werden auch auserlesene Weine produziert, insbesondere
der Dolcetto d'Acqui. Eine Rarität ist der hiesige Ziegen und Schafskäse,
der auch für eine begrenzte Reife geeignet ist.
Pilze und Kastanien
Fahrroute 3
Die Route führt in einem Kreis durch gebirgiges Gelände. Ihren
Ausgangspunkt hat sie in Acqui Terme und führt dann weiter nach Visone.
Grogrnardo, Morbello, Cassinelle, Ponzone, Malvicino, Cartosio und
Melazzo, mit einer alternativen Nebenstrecke nach Cavatore. Man kommt
nur langsam voran auf diesen Strassen, die zu den steilen Gipfeln, auf
denen die Ortschaften liegen, hinauf- und wieder hinunterführen. Der
Autofahrer fährt daher besonders aufmerksam, und das nicht nur wegen der
herrlichen Landschaft, sondern auch aufgrund einiger besonders enger
Strassenabschnitte.
Man sollte
spazierengehen. um die Umgebung besser zu geniessen, die
an einigen Stellen 700 Meter Höhe erreicht.
Der Landstrich zeichnet sich durch eine schmackhafte Küche aus, die vor
allein durch Waldfrüchte und Wildgerichte charakterisiert ist. Eine
Rarität ist frischer oder auch reifer Weichkäse aus Ziegen und
Schafsmilch.
Die Burgen Fahrroute 4
Diese kreisförmige Fahrroute erstreckt sich um Ovada herum und verbindet
die Ortschaften Molare, Cremolino und Prasco (mit Anschluss an die
Fahrroute der Kastanien und Pilze in Visone), Morsasco, Trisobbio,
Orsara Bormida (mit Anschluss an die Fahrroute der aromatischen Weine in
Rivalta), Montaldo Bormida, Carpeneto, Roccagrimanda (mit Anschluss an
die Fahrroute durch die süssen Landschaften in Capriata), Tagliolo
Monferrato und Belforte Monferrato mit Anschluss an die Fahrroute der
Landgüter in Lerma. In jeder Ortschaft eine Burg, ein Zentrum für
Weinforschung in Carpeneto, kulturelle Veranstaltungen ins historischen
Ortskern von Roccagrimalda, "Weingeschichten" und ein
Weinkunde-Wettbewerb im September in Tagliola. Prasco bereitet gerade
die Dauerausstellung eines berühmten Buches über den Ackerbau, die "Pomona
Italiana", vor. In Ovada wird es bald eine regionale Weinhandlung geben,
die die Weinsorten aus diesem Gebiet, insbesondere den Dolcetto d'Ovada,
führt. Ausgezeichnete Unterbringung und Verpflegung sowie Ferien auf dem
Bauernhof im ganzen Gebiet.
Die Landgüter Fahrroute
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Diesen Landstrich charakterisieren alte Landgüter, die sich heute auf
die Produktion der Weinsorte Gavi mit kontrollierter und garantierter
Ursprungsbezeichnung spezialisiert haben. Das bedeutendste Zentrum ist
Gavi, sehenswerte Gemeinden sind Bosio, Mornese, Casaleggio Boiro (mit
Anschluss an die Fahrroute der Burgen in Lerma), Montaldeo, Castelletto
d'Orba, Silvano d'Orba, Capriata d'Orba, San Cristoforo, Parodi Ligure,
Carrosio, VoItaggio und Fraconalto.
Die Landschaft wechselt von einer Ebene im Norden in eine
Hügellandschaft im Zentrum, um dann auf höhere Hügel (800 Meter) im
Süden überzugehen, in denen ein Naturpark mit Namen Capanne di Marcarolo
angesiedelt ist. In Silvano d'Orba wird seit alters her Grappa
destilliert, während in Castelletto d'Orba Anfang März ein Weinfest
stattfindet.
Die Süssenlandschaften Fahrroute 6
Die Route führt um die Stadt Novi Ligure, dem Zentrum der
Süsswarenindustrie, herum und verläuft von der Autobahnausfahrt Novi
nach Basaluzzo, Pasturana, Francavilla Bisio, Tassarolo, Gavi,
Serravalle Scrivia, um dann wieder nach Novi zurückzukehren.
Berührungspunkte mit der Fahrroute der Landgüter gibt es in Capriata
d'Orba und in Gavi. Die bedeutendsten landwirtschaftlichen Betriebe des
Gavi liegen in diesem Gebiet, genauer gesagt in Lomellina, Rovereto und
Monterotondo. Die Gastronomie dieses Landstrichs wurde von der genueser
Tradition beeinflusst.
Novi ist das interessanteste Stadtzentrum. Hier findet im November ein
Markt mit dem Namen "Die süssen Landschaften um Novi" statt.
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